Super spannend sind die Events während der MCBW 2016! Die Munich Creative Business Week veranstaltet noch in dieser Woche tolle Ausstellungen, Konferenzen, Workshops, Touren durch Unternehmen und vieles mehr.
Eine sehr interessante Tour führte mich durch das ehemalige Heizkraftwerk in dem jetzt das Designhaus KARE seine Ausstellung auf 10.000 qm zeigt.
Lange stand es leer, das riesige Gebäude aus Stahlbeton & Stahl an der Drygalsky Allee im Münchner Süden. Das ehemalige Heizkraftwerk versorgte die Haushalte des umliegenden Stadtviertels mittels Gasturbinen mit Strom und Warmwasser durch Fernwärme.
Ende der 90er Jahre wurde es langsam unrentabel und vom neuen Grosskraftwerk an der Brudermühlstrasse abgelöst. Das HKW diente zwar noch eine Zeit lang zur Notwärmeversorgung, wurde dann aber 1999 endgültig stillgelegt.
Das Industriedenkmal Heizkraftwerk
Was also tun, mit einem derartigen Betonkoloss? Abreissen oder umbauen – darüber wurde im Vorfeld heftig diskutiert. Man entschied sich glücklicherweise für den Erhalt, denn das einzigartige Gebäude sollte als Industriedenkmal sichtbar gemacht werden und eine neue, zeitgemässe Nutzung erhalten.Den Architekten Markus Stenger, Annette Stenger und Jörg Siegert von Stenger2 ist es gelungen, eine intelligente und einfühlsame Lösung für den komplizierten Umbau zu finden, bei dem das Industriedenkmal Kraftwerk in seiner Ästhetik erhalten blieb.Das neue alte Heizkraftwerk erscheint jetzt, als wäre es für eine Designmöbel-Ausstellung und Büroräume gerade zu prädestiniert. Die unteren 5 Etagen sind seit Sommer 2015 die neue KARE Ausstellungsfläche. Darüber entstehen gerade nochmals ca. 3.000 qm Büroflächen, die teilweise zur Vermietung frei stehen.Auch ein Café mit Dachterrasse und sensationellem Alpenblick findet man im HKW!
Durch den vorsichtigen Rückbau der Architekten kommt jetzt die Industriearchitektur perfekt zur Geltung. So wurden ganz bewusst Retro-Elemente im Gebäude belassen, wie ein Schwerlastkran, der früher die riesigen Gasturbinen von Siemes an ihren Platz gehoben hat.
Auch die offenen Stromleitungen mit den Isolatoren sind noch sichtbar – ein wenig gepimt mit neuen Licht- Soundeffekten…
Das Industrial Design des Gebäudes wurde in Szene gesetzt, die alte Nutzung darf sich in manchem Detail noch zeigen.
Überall findet man diese Zeitzeugen – wie die Sichtbetonwände in verschiedenen Schattierungen oder Rußspuren… die perfekte Used-Look-Wand!
Verrückt nach Beton & Möbel aus Beton & Der Used-Look
Im Treppenhaus zeigen sich alte Ziegelwände, wie wir sie gerne in unserem Wohnzimmer hätten!
Poetisch urbane Details,
wie Architekt Markus Stenger (Stenger2) sie nennt, findet man überall. Wie hier im Treppenhaus.
Die Designerstücke haben Ihre Bühne im industrial Look des Gebäudes gefunden!
Schöne Einblicke in die Original-Architektur hat man von jedem Punkt der Ausstellung. Zwei riesige Deckenausschnitte wurden original aus dem Bestandsbau beibehalten und zur Galerie umgestaltet.
Hier wurden früher die Wärmetauscher durchgeführt. Mit dem neuen Glasaufzug gelangt man jetzt auf die Dachterrasse und ins Café.
Gerade bei der Fassade legten die Architekten Stenger2 viel Wert auf Materialoberflächen, Formen und Proportionen. Durch die Fenstergestaltung über zwei Etagen entstanden vergrösserte Sprossenfenster, die das Gebäude auch aus der Entfernung sehr harmonisch wirken lassen.
80 Meter sind die Schornsteine hoch und tragen zudem ein Wanderfalken-Horst, der seit der Stilllegung des HKW´s fleissig bewohnt wird. Multifunktionale Nutzung also!
Auf der riesigen Dachterrasse findet so manches Event statt. Neben der herrlichen Aussicht auf die gesamte Alpenkette kann man dort relaxen und einen Kaffee, Tee oder das Lunch geniessen. Sogar einen eigenen kleinen Kräutergarten für die Gastronomie gibt es hier.
Schon jetzt das Café im Kraftwerk ein Place to be in München.
FOTOCREDIT: ALL ABOUT DESIGN by Christina Harmsen
Und neben dem wirklich stylischen Industrial Interior des alten Kraftwerkes könnt Ihr bei KARE auch noch die passenden Accessoires dazu finden: