Holllaaadiiiiooooo! Nicht immer stellt sich bei uns das Gefühl von grosser Freiheit und wunderbarer Bergluft ein wenn wir ein Echo hören…. nämlich genau dann, wenn uns zu Hause der eigene Schritt nachhallt oder wir den Nachrichtensprecher im Fernseher doppelt hören. Schlimmer noch, wenn wir Freunde zum Essen eingeladen haben und keiner versteht den anderen, weil sich die Stimmen überlagern und nachhallen.
Was in den Bergen romantisch und sogar nützlich ist, ist für Innenräume nicht gewünscht. Denn die Raumakustik ist ganz entscheidend für unser Wohlbefinden und unseren Stress- Level. Wenn wir es uns in unserem zu Hause gemütlich machen und entspannen wollen oder in einem Büro konzentriert arbeiten möchten, kann auch schon ein leises Echo die Atmosphäre stören.
Fotokredit: rosette, anne kyyro quinn
Das gilt für private Wohnbereiche, Büros, Kindergärten, Schulzimmer und alle Räume in denen wir uns aufhalten wollen und müssen.
Oft merkt man gar nicht, woran es genau liegt, dass man sich in einer Umgebung wohl fühlt und an einem anderen Ort – so schön er auch gestaltet sein mag – kein gutes Gefühl aufkommt. Manchmal muss auch ich erst genau hinhören um zu erkennen, dass es an der verlängerten Nachhallzeit liegt, wenn in einem eigentlich schön gestaltetem Wohnzimmer so gar keine Gemütlichkeit und Behaglichkeit aufkommen will.
Wo kommt es nur her – dieses Echo?
Echo entsteht durch alle glatten Oberflächen welche die Schallwellen unserer eigenen Geräusche, Sprache, und Umgebungslärm reflektieren. Je mehr sogenannte schallharte Oberflächen im Raum vorhanden sind, desto mehr Echo entsteht und desto unangenehmer empfinden wir die Umgebung. Als schallhart gelten grosse Glasflächen, Lackoberflächen, Tischplatten, Stein- und Holzböden, glatte Wände und Decken.
Absorbierende Flächen dagegen, wie Textilien, weiche Stoffe oder rauhe Oberflächen nehmen die Schallwellen auf, zerstreuen und absorbieren sie, und die Nachhallzeit – also das Echo – reduziert sich dadurch.
Um mal die Fachfrau heraus zu lassen: die Nachhallzeit ist die Zeitspanne, in welcher der Schalldruckpegel eines Schallereignisses in einem Raum um 60 dB, also auf den tausendsten Teil des Anfangsschalldrucks abgenommen hat. Die akustische Qualität eines Raumes bezüglich Sprachverständlichkeit bezeichnet man als Hörsamkeit. Ziel ist es also, die Hörsamkeit zu verbessern wo immer es geht.
Weniger Nachhall = bessere Hörsamkeit!
Aber wie kann man das Echo ausbremsen? Was tun wenn es immer noch hallig ist, obwohl eigentlich schon alle Möbel im Raum stehen und alles fertig eingerichtet ist? Schliesslich möchte man ja nicht die Wände mit Eierkartons verzieren.
Glücklicherweise es gibt kleine und grosse Massnahmen, die sehr wirkungsvoll sind und auch noch super aussehen.
1. Teppich & Teppichboden
Wer einen gesamten Raum mit Teppichboden auslegt hat schon mal gewonnen. Der Trittschall ist dann so gut wie ausgeschaltet. Eine grosse Teppichfläche ist zudem ein sehr guter Schallabsorber für den gesprochenen Schall. Je höher der Flor beim Teppichboden, desto gedämpfter klingt es im Raum.
In den meisten Luxushotels findet man daher extrem hochflorige Teppichböden und Teppiche in den Fluren, Restaurants, Lounges und Zimmern, denn man geht darauf nicht nur wie auf einer weichen Wolke, sondern die Geräusche werden gut gedämpft.
Viele Hersteller bieten extrem robuste und strapazierfähige Teppichböden und Teppiche mit hohem Flor an. Die neue Generation der Objekt-Teppichböden ist sogar so schön, dass man sie auch zu Hause haben möchte.
Auf glatten Böden bewirken einzelne kleinere Teppiche oft mehr als man denkt! Auch wenn nur ein 5 qm Teppich das Sofa untermalt oder ein schmaler Teppich ein Sideboard begleitet: man wird sofort den Unterschied hören.
Ich war ganz überrascht wie ungemütlich es bei uns wurde, als unser Teppich für eine Woche in der Spezialreinigung war. Abgesehen davon, dass der Raum ohne diesen Teppich unerwartet sehr viel kleiner aussah, hörte ich es überall hallen.
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2. Offene Regale
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3. Vorhänge & Fensterdekoration
Der Klassiker für die bessere Raumakustik ist natürlich ein Vorhang. Natürlich gibt es Interiors, bei denen kann man sich so gar keine „stoffige“ Fensterdekoration vorstellen. Aber auch für die coolen Locations ist etwas dabei: tolle Lasercut-Textilien ergänzen auch eine strengere Einrichtung und schaffen trotzdem eine sehr gute Echobremse.
Auch schlichte Rollos können mit schallschluckenden Stoffen sehr wirksam gegen zu lange Nachhallzeiten sein.
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4. Möbelbezüge
In tollen neuen Farben kommt der Samt daher und ich würde am liebsten gleich auch unser Sofa damit beziehen…
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5. Kissen & Plaids
Ein schöner Kontrast zu glatten Bezügen sind Fellkissen oder Kissen und Plaids aus weichen Stoffen. Sie wirken raumakustisch mehr als man denken möchte.
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6. Paravents
Eine tolle mobile Lösung für mehr Gemütlichkeit und bessere Hörsamkeit ist ein Paravent aus speziellen Schallabsorberstoffen oder Struktur-Oberfläche. So ein Paravent wandert einfach mit – vielleicht auch mal als Sichtschutz auf den Balkon oder in den Garten. Und er macht zudem noch eine gute Figur.
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7. Unterseiten der Tischenplatten
Vor allem für Büros und Schulen ist das eine geeignete und hochwirksame Massnahme.
8. Leuchten & Lüster
Nicht nur, dass moderne Kronleuchter wieder total im Trend liegen – sie können auch schalltechnisch Gemütlichkeit zaubern. Durch die Leuchterarme und Stoffschirme wird das Echo auf chice Art & Weise verringert.
Seit Neuestem gibt es sogar chice Leuchten mit einem speziellem, schallabsorbierenden Schirm! Wie die Silenzio 90 Pendelleuchte von Designerin Monica Armani, die für den Hersteller Luceplan entworfen wurde und die Hängeleuchte Under the Bell von Muuto (siehe unten).
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9. Schranktüren & Möbeloberflächen
Mit den neuen superdünnen Werkstoffen kann man auch bestehende Schrankfronten und Möbeloberflächen nachrüsten. Es gibt fertige, strukturierte Platten, die sehr schallschluckend wirken und dazu noch einen einzigartigen Look zaubern.
Man kann diese Verkleidungen für den Wohnbereich, Büros und Schulen einsetzen. Da die Oberflächen und Muster aber so toll gemacht sind, eignen sie sich eben auch für private Räume. Ich verwende Sie gerne als Stilelement – eine komplette Schrankfront mit entsprechender Beleuchtung hat eine tolle Wirkung.
Auch kann man damit ältere Schränke renovieren, bei denen ansonsten neue Oberflächen nötig gewesen wären. Ich habe unseren alten Garderobenschrank kurzerhand mit einem chicen hochflorigen Teppichboden beklebt. So bekamen die etwas zerkratzten Türen eine neue Optik und zudem ist es nicht mehr so hallig im Eingangsbereich…
USM bietet ebenfalls Akustikplatten für das Möbelsystem an. Die gelochten Fronten, Seiten und Rückwände in der gewünschten Lackoberfläche können wahlweise eingefügt werden – auch nachträglich. Sie sind mit einem Flies hinterlegt, absolut unauffällig und helfen, den Schall zu absorbieren.
10. Wandpaneele
Bei diesen Mustern und Formen möchte man sich am liebsten sofort eine neue Wand gestalten – statt Tapete mal ein Wandrelief….. Wirklich klasse sind die Greenwood- Paneele aus echten Pflanzen und Moos von Freund, die auf natürliche Weise konserviert wurden.
Eine meiner Lieblinge sind die kunstvollen Textilgebilde von Anne Kyyro Quinn. Viel zu schön sind diese wunderbaren Stoff- Kunstwerke als dass man sie nur als Echokiller verwendet…
Die akustisch wirksamen Paneele lassen sich überall leicht anbringen. Ideal sind sie für Besprechungsräume, Kindergärten, Arztpraxen und überall da wo nachträglich die Hörsamkeit verbessert werden soll.
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Schöne Beispiele für Wandpaneele:
11. Kunst aus Akustikplatten
Es muss nicht immer die ganze Wand sein – die Absorberplatten und Stoffelemente lassen sich auf Wunschmasse zurechtschneiden und werden so zu Kunstobjekten.
Aus den Wandplatten werden Stoff- Bilder mit veschiedenen Motiven. Auch Firmenlogos lassen sich nach Wunsch auf die Schallabsorber drucken. Sogar als Betthaupt habe ich solche Elemente eingeplant.
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Schöne Beispiele für akustisch wirksame Kunst:
12. Deckenpaneele
Die neuen Deckenpaneele haben überhaupt nichts mehr zu tun mit den retro- cremeweissen Platten, die mit lauter unterschiedlich grossen Löchern übersät sind…. Es hat sich eine Menge getan.
Akustisch wirksame Werkstoffe sehen mittlerweile so stylisch aus und es gibt sie in unerwartet ansprechenden Oberflächen. Aus dem Notwendigen wird ein echter Hingucker und manchmal sogar Kunst.
In vielen öffentlichen Räumen werden zwar schon meist beim Bau entsprechende Deckenpaneele eingebaut, die den Schall absorbieren. Aber auch nachträglich lassen sich einzelne Deckenplatten anbringen und in die Innenarchitektur integrieren.
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Bei so vielen schönen Gestaltungsmöglichkeiten für eine angenehme und gedämpfte Atomosphäre lassen wir die Jodler und ihr Echo doch lieber in den Bergen zurück, oder?
p.s. Diesen Beitrag habe ich im November 2017 aktualisiert. Denn es gibt mittlerweile so schöne und neue Produkte für die Verbesserung der Raumakustik!
Ich wäre nie darauf gekommen, dass Vorhänge den Schall dämmen.
Danke für den Tipp.
Ich mag eigentlich keine Vorhänge, aber in einem Esszimmer lass ich es zu 😏
Autor
Ja Vorhänge haben erstaunlich viel Einfluss auf den Raumschall 🙂 Und es gibt so stylische Stoffe, die den Raum noch schöner machen. LG Christina
Vielen Dank für die nützlichen Tipps!
Autor
Gerne 🙂 Ich freue mich, wenn die ein oder andere Idee auch für deine Räume passt.
Good respond in return of this matter with real arguments
and describing alll regardibg that.
Schauen Sie mal bei mir vorbei: Ich biete schalldämmende Akustikbilder an. Fröhliches Schaffen wünscht Ihnen Ulrike Widmann, photo-abstract.